
Impulse für Ihren Jahresrückblick
Mit den Feiertagen kehrt allmählich Ruhe in unseren Alltag ein. Im Idealfall laden die letzten Tage des Jahres dazu ein, in entspannter und besinnlicher Atmosphäre das kommende Jahr zu planen und das vergangene Jahr ganz bewusst Revue passieren zu lassen. Die Perspektive, die wir beim Rückblick einnehmen, ist die sogenannte Beobachter-Perspektive. Mit dieser Art, mit etwas Distanz auf vergangene Ereignisse zu blicken, bietet im Nachgang die Chance, die erlebten Erfahrungen neu einzuordnen und wahrzunehmen. Dabei entsteht oftmals noch zusätzlicher Mehrwert durch Erkenntnisgewinn. Freuen Sie sich also auf den ein oder anderen Aha-Effekt!
Der intuitive Jahresrückblick – Ihre persönlichen Highlights
Denken Sie spontan an Januar 2019. Was kommt Ihnen als erstes ins Gedächtnis? Was haben Sie Besonderes erlebt, das einen Eindruck hinterlassen hat, ein Glücksgefühl, ein Erfolgsgefühl, Zufriedenheit, Rührung, Herzklopfen …? Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Gehen Sie auf diese Weise Monat für Monat gedanklich durch und verweilen Sie ein bis zwei Minuten in Ihren Erinnerungen zum jeweiligen Monat. Notieren Sie sich Ihre ganz persönlichen Highlights des Jahres – Monat für Monat. Sollte Ihnen einmal nichts einfallen, nehmen Sie gerne Ihren Terminkalender als Gedankenstütze zur Hand. Helfen Sie sich damit lediglich stichwortartig auf die Sprünge. Sticht ein Punkt beim Querlesen besonders heraus, dann wenden Sie sich von Ihrem Kalender ab und gehen gedanklich zurück zu Ihren Erfahrungen.
Wichtig ist, dass Sie die Erinnerung aus Ihrem Inneren beziehen. Wecken Sie Gedanken zum Leben und lassen Sie sich überraschen, wie viele Details Ihnen plötzlich wieder einfallen. Erinnern Sie sich möglichst mit allen Sinnen. Was haben Sie gesehen, gefühlt oder gehört? War da vielleicht auch ein besonderer Duft in der Luft oder ein Geschmack auf Ihrer Zunge? Jedes Detail hilft Ihnen, die Erinnerung noch lebendiger werden zu lassen.
Nachdem Sie auf diese Weise alle zwölf Monate des Jahres innerlich noch einmal durchlebt haben, kommen Sie zum zweiten Teil des Rückblicks. Stellen Sie sich dazu folgende Frage: Welcher Natur waren die größten Highlights, die Ihnen jeweils zuerst eingefallen sind? Waren es besondere Erlebnisse, persönliche Erfolge oder handelt es sich um materielle Dinge, die Ihnen die Zeit versüßt haben? Die Antwort auf diese Frage zeigt Ihnen, was Ihnen im Laufe des Jahres wichtig war und gibt Ihnen die Möglichkeit, die einzelnen Punkte nun bewusst zu reflektieren.
Wovon wünschen Sie sich mehr? Möchten Sie Ihren Fokus für das folgende Jahr verändern und sich zum Beispiel mehr Genuss-Momente gönnen? Notieren Sie sich Ihren Wunsch als ein zentrales Ziel für 2020 auf einen Zettel. Ggf. ist der Wunsch mit einem Bild verbunden, das Sie vor Augen haben. Dann malen Sie sich dieses Bild dazu oder kleben ein ausgedrucktes Bild, ein Foto, ein für Sie passendes Postkartenmotiv oder einen Zeitschriftenausschnitt dazu, um Ihren Wunsch zu visualisieren. Bringen Sie diese Erinnerungen nun gut sichtbar zum Beispiel auf Ihrem Schreibtisch, am Badezimmerspiegel oder am Nachttisch an. Die Gedankenstütze hilft Ihnen, sich im Laufe des folgenden Jahres immer wieder darauf zu besinnen, was für Sie wirklich wichtig ist.
Feiern Sie Ihre Erfolge – und Ihre Misserfolge noch viel mehr!
Wenn wir auf das Jahr zurückblicken, springen uns notgedrungen auch jene Momente an, die nicht so gut gelaufen sind. Darunter können vermeintlich vertane Chancen und Missgeschicke sein oder das, was wir als „Fehler“ bezeichnen. Manche wirken noch bis heute nach. Wie Sie über diese Momente denken, ist nur eine Möglichkeit, Ihre Erlebnisse zu deuten und zu werten. Rückblickend können Sie sich alternativ fragen: Sind Misserfolge wirklich Misserfolge? Konnte ich durch diese Erfahrungen wertvolle Erkenntnisse erlangen, die nun mein Leben bereichern?
Mögen manche Erfahrungen dabei auch schmerzvoll, verletzend und negativ gewesen sein – sie bergen ein Potenzial an Erkenntnisgewinn, Wachstum, Lebenserfahrung, Lebenstüchtigkeit, Ermutigung und sind ein Zeichen dafür, dass Sie sie durchlebt, überlebt und aktiv gehandelt haben. Sie haben etwas versucht, experimentiert und ausprobiert. Dabei haben Sie sich in der Situation für ein „Ja“ und gegen 100 „Neins“ entschieden. Machen Sie sich anschließend keine Vorwürfe dafür, im Augenblick so gehandelt zu haben. Immerhin haben Sie damals mit bestem Wissen und Gewissen entschieden. Nur weil sich die Dinge anschließend vielleicht anders entwickelt oder herausgestellt haben, ändert das nichts daran, dass Ihre Entscheidung in jenem Moment für Sie richtig war. Alleine diese Tatsache anzuerkennen, verleiht Ihnen Größe.
Wenn Sie nun zurückblicken, können Sie Lücken in Ihrer Erinnerung füllen, Ihre Wahrnehmung für Erfolge und inneres Wachstum schärfen, Erkenntnisse aus Ihren Erfahrungen ableiten und in Zukunft bei Ihren Entscheidungen auf diese eigene innere Weisheit zurückgreifen. Das ist gelebtes Wachstum, schenkt Reife und Authentizität und ist die Königsdisziplin der Persönlichkeitsentwicklung.
Es geht übrigens hierbei nicht darum, sich Dinge im Nachhinein schönzureden. Sie lösen sich vielmehr aus der subjektiven und damit sehr einseitigen Betrachtung und weiten den Blick auf die eigenen Erfahrungen. Eine Kollegin von mir brachte das vor Kurzem mit folgendem Beispiel schön auf den Punkt: Sie können abends heimfahren und sich denken: „Ach Mensch, der Kühlschrank ist schon wieder leer und die Wohnung ein einziges Chaos. Jetzt muss ich auch noch einkaufen gehen und putzen!“. Das gleiche Beispiel können Sie auch aus anderem Blickwinkel betrachten und eine positive motivierende Haltung dazu einnehmen, ohne dabei etwas an den Tatsachen zu verändern, wenn Sie sich sagen: „Ich bin es wert und habe es verdient, in einer sauberen Wohnung zu leben, deshalb putze ich. Ich sorge gut für mich, deshalb gehe ich noch gesundes Essen einkaufen!“.
Geben Sie sich bei Ihrem Jahresrückblick also die Chance, mehr zu sehen als das, was Sie in jenem Moment durchlebt haben. Wertschätzen Sie das, was Sie erreicht haben. Erkennen Sie an, wie sehr Sie gewachsen sind. Fokussieren Sie das, was ist (Fülle-Orientierung) und nicht, was nicht ist (Mangel-Orientierung), denn das, worauf Sie sich konzentrieren, ziehen Sie auch an. Daher ist Ihre Zielfestlegung für 2020 mit der täglichen Erinnerung daran so wichtig, um Ihr Ziel vor Augen zu behalten bis es erreicht ist.
Darf es noch ein guter Vorsatz sein?
Ihren persönlichen Jahresrückblick haben Sie mit dieser Übung aus der Kraft Ihrer Intuition gestaltet. Sie haben sich von ihr leiten lassen und dabei wertvolle Erkenntnisse erlangt. Wie wäre es, wenn Sie diese Erfahrung im kommenden Jahr häufiger zulassen? Ich lade Sie zu einem neuartigen Vorsatz ein, bei dem es weniger darum geht, etwas zu tun oder umzusetzen. Vielmehr geht es um eine neue Herangehensweise und Haltung, den Alltag weniger zu verplanen und verkopft zu durchleben, sondern mehr auf Ihre Intuition und innere Weisheit zu vertrauen. Denn rückblickend haben Sie erfahren und erlebt: Die Antworten auf viele Ihrer Fragen liegen längst schon in Ihnen verborgen und warten darauf von Ihnen auf Ihrer Reise nach Innen entdeckt zu werden.
Zitat Buddha: Du bist, was Du denkst!...