Den Wandel aktiv gestalten
Die unterschiedliche Motivation auf beiden Seiten ist nicht zufällig. Mit einem gut moderierten Prozess können wir Menschen dabei begleiten, aus einem Gefühl der Ohnmacht herauszufinden und sie in die Stärke zu bringen, den Wandel aktiv mitzugestalten und sogar anzuführen. Diesen Prozess bezeichne ich als den Weg vom Opfer zu Schöpfer. Ich hole meine Kunden dort ab, wo sie sich befinden, und führe sie an ihre Ziele heran. Hier liegt oft bereits eine erste Herausforderung: Nicht immer ist die Zielsetzung klar. Erst eine bewusste Auseinandersetzung mit den Zielen schafft auch ein gemeinsames Verständnis. So bringt bereits der Beginn der Zusammenarbeit neue Klarheit für die bevorstehende Reise. Dieser Prozess unterstützt Organisationen und Unternehmen dabei, eine Unternehmenskultur der gelebten Veränderung zu erschaffen und so ihr volles Potenzial zu entfalten. Die Entwicklung dorthin beginnt auf ganz individueller Ebene, bei jedem Menschen persönlich.
Jeder Mensch lebt in seinen eigenen Mustern Von Geburt an sind wir als Menschen unterschiedlichsten Einfüssen ausgesetzt. Da ist unsere Familie, unser erweitertes Umfeld und unsere Kultur. Mit zunehmendem Alter lernen wir hinzu und machen Erfahrungen. Wir lernen die Welt kennen und machen uns ein Bild von ihr. Erst prägen wir dieses Bild, anschließend prägt es uns. Wir haben gelernt, mit den Situationen und Herausforderungen unseres Lebens auf bestimmte Weise umzugehen und daraus ein Muster entwickelt, nach dem wir nun reagieren – in den meisten Fällen unbewusst. Dadurch wissen wir auf viele Fragen intuitiv eine Antwort. Das ist zum einen ein Segen, denn nur so können wir effizient arbeiten, ohne uns immer wieder mit den gleichen Themen auseinandersetzen zu müssen. Doch dieses automatische Handeln kann auch ein Fluch sein, wenn es uns wiederholt zu einem unerwünschten Ergebnis führt. Das zeigt sich zum Beispiel dann, wenn wir in Stresssituationen immer wieder in Angstzustände verfallen oder nicht mehr auf die Leistungsfähigkeit zurückgreifen können, die wir sonst von uns kennen. Obwohl wir uns mit aller Kraft auf unser Ziel fokussieren, kommen wir ihm nicht näher. Wir fühlen uns hilflos und verfallen so allmählich in eine Opferhaltung.
Erst wenn wir Altes verstehen, kann Neues entstehen Viele dieser Muster, die uns unterschwellig lähmen, haben ihre Wurzeln in der Vergangenheit. Sie sind uns nicht bewusst, sodass wir kaum eine Möglichkeit haben, sie zu hinterfragen. Erst, wenn wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, welche auslösenden Ereignisse hinter unseren Reaktionen liegen, können wir uns aus der Schleife befreien, immer wieder vergangenes Verhalten wiederholen zu müssen. In dem Moment, in dem wir uns unserer eigenen Muster bewusst werden, können wir mit ihnen brechen. Wir erkennen nun eine Möglichkeit, nein zu sagen und uns bewusst für einen anderen Weg zu entscheiden. Diesen Prozess empfinden viele Menschen erst als anstrengend, doch die Ergebnisse, die er mit sich bringt, sind es in aller Regel wert. Als Coach und Trainerin begleite ich meine Kunden durch diesen Prozess. Ich bringe Sie in die Kraft, mit den Muster zu brechen, die Sie in einer unangenehmen Situation gefangen halten. Das hat eine zutiefst befreiende Wirkung und verhindert oftmals Schlimmeres. Denn ohne es zu wollen, können sich Menschen von Opfern zu Tätern entwickeln. Sie lehnen sich gegen die Situation auf und verletzen dabei andere Menschen. In dem verzweifelten Versuch, sich Luft zu verschaffen, richten sie so oft großen Schaden an. Im Prozess vom Opfer zum Schöpfer gewinnen wir Abstand und können erkennen, wo wir gefangen sind. Ich unterstütze meine Kunden dabei, die Faktoren zu identifizieren, die sie klein halten, ausbremsen und immer wieder in eine Opferhaltung hineindrängen. Veränderungsarbeit ist wie der Durchgang durch verschiedene Räume. Die Kunst liegt darin, die Menschen in jeden Raum zu führen, in dem die Tür quietscht. Häufig entlarven wir damit Teile unseres Egos, die wir noch nicht reflektiert haben. Wir können alte Konflikte auflösen und ihnen so die Macht über unser Verhalten entziehen. Der Mensch findet aus einem Gefühl der Hilflosigkeit heraus und entdeckt seine eigenen Stärken.
Der Ablöseprozess – Loslassen braucht seine Zeit Haben wir die Handbremse in unserem Leben erst einmal gefunden und gelöst, entfalten sich unsere Stärken oft von ganz alleine. Das ist eine spannende Zeit, in der wir uns neu entdecken und neue Möglichkeiten für uns sehen. Doch haben wir die Opferhaltung für uns nun ein für allemal überwunden? Der Übergang von der Opferhaltung hinein in die Stärke des Schöpfers ist ein Ablöseprozess. Ohne es zu wissen, sind wir stark mit dem Opfer identifiziert. Immerhin hat uns dieser Teil unserer Persönlichkeit lange Zeit begleitet und verschwindet nicht über Nacht. Die meisten Menschen benötigen einige Zeit, in der sie ihre neu gewonnene Freiheit erkennen. Allmählich finden Sie Mut, und doch kommen sie hin und wieder an einen Punkt, wo der Opferteil nicht ganz loslassen will und wieder lauter wird. Dann gilt es, sich auf die neu gewonnen Stäken zu besinnen und diesen alten Teil zwar auf liebevolle Weise anzuerkennen, ihm jedoch weiterhin den Einfluss auf unser Handeln und unsere Entscheidung zu entziehen. Diese Zeit kann anstrengend sein. Denn die Umstände verlangen, dass wir uns immer wieder bewusst mit uns selbst auseinandersetzen. Schließlich erreichen wir jedoch den Punkt, an dem die Waage kippt. Die innere Stimme bleibt im Hintergrund zwar weiterhin erhalten, doch die eigenen schöpferische Stimme hat souverän die Leitung übernommen. Wir spüren unsere Gestaltungsfreiheit und unsere Selbstwirksamkeit. Erst ab diesem Punkt ist Innovation für uns überhaupt möglich.
Als Schöpfer den Wandel aktiv gestalten Jeder Change-Prozess beginnt mit einem Erwachen, oft sogar mit einem Schock. Erst wenn wir diesen akzeptieren und annehmen, können wir die Situation aktiv gestalten. Anschließend geht es darum, die blinden Flecken in unserer Wahrnehmung aufzuspüren. Was ist uns bisher entgangen? Was müssen wir erkennen, um den nächsten Schritt in unserer Entwicklung gehen zu können? Diese Klarheit bringt die Menschen dazu, ins Handeln zu kommen, ihre eigene Schöpferkraft zu erkennen und den Wandel aktiv mitzugestalten. Sie entwickeln eine neue Sicht auf bestehende Herausforderungen, erkennen Chancen und interpretieren die Geschehnisse auf eine neue, konstruktive Weise. Organisationen entwickeln eine völlig neue Dynamik, wenn Mitarbeiter mit mehr Eigeninitiative an die Arbeit gehen und Verantwortung übernehmen. So können sie verborgene Potenziale aufspüren und schneller heben. Diese Unternehmenskultur macht Innovation und kreative Prozess im Unternehmen erst möglich.
Vom Opfer zum Schöpfer – eine ständige Reise Viele Kunden empfinden Veränderung und Change-Prozesse als anstrengend. Sie fragen sich: Wird es irgendwann leichter? Gelangen wir bei diesem Prozess irgendwann auch ganz ans Ziel? Können wir damit abschließen und zur gewohnten Routine zurückkehren? Darauf antworte ich mit einem „Ja“ und einem „Nein“. Ja, denn mit der Zeit fällt uns der gesamte Prozess leichter. Das wachsende Selbstvertrauen und das Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten führt dazu, dass wir souveräner mit dem Wandel umgehen. Mein Nein bezieht sich darauf, dass dieser Prozess kein formelles Ende hat. Er ist vielmehr eine lebenslange Aufgabe. Denn zum einen entwickelt sich die Welt um uns herum dauernd weiter und stellt uns ständig vor neue Herausforderungen. Zum anderen hat jeder Mensch persönlich viele verschiedene Lebensbereiche, die er bewusst gestalten kann. Gelingt zum Beispiel die Entwicklung im beruflichen Kontext, kann es sich im nächsten Schritt lohnen, einen Blick in das Beziehungsleben zu werfen oder auf das körperliche Wohlbefinden. Schließlich ist alles miteinander verbunden und beeinflusst sich gegenseitig.
Fazit – der Weg lohnt sich Change-Prozesse sind anstrengend. Doch wenn wir die Herausforderung gemeistert haben, blicken wir mit Stolz auf unseren Weg und auf uns selbst. Der gemeinsame Erfolg verbindet und führt auch zu einem ganz neuen Zusammenhalt im Team sowie zu einem konstruktiveren Miteinander in allen Bereichen.